Ihre Frage: Krise? Meine Antwort: Resilienz!

Seit über einem Jahr ver­suchen wir mit der Coro­n­a­sit­u­a­tion, den damit zusam­men­hän­gen­den kleinen und großen Änderun­gen sowie den vie­len Ein­schränkun­gen klar zu kom­men. Viele arbeit­en derzeit im Home­of­fice. Nicht wenige mit gle­ichzeit­iger Kinder­be­treu­ung, auf­grund der teils noch immer geschlosse­nen Kitas und Schulen. Andere wur­den wiederum in Kurzarbeit geschickt – inklu­sive Gehalt­skürzun­gen. Oder wenn es ganz schlimm läuft, dro­hen sog­ar Kündi­gun­gen. Großer Druck, viel Stress und enorme Sor­gen las­ten auf unser­er Seele.

Gegen­waffe Resilienz

Als „Gegen­waffe“ ist derzeit das Wort Resilienz in nahezu aller Munde. Doch was bedeutet denn Resilienz über­haupt, fra­gen Sie sich jet­zt bes­timmt! Ganz ein­fach: Resilienz beschreibt die seel­is­che Wider­stands­fähigkeit angesichts psy­chis­ch­er Stress­si­t­u­a­tio­nen. Doch auch dann, wenn Sie sich nicht in ein­er per­sön­lichen Krise befind­en, erleben Sie vielle­icht eine Dif­ferenz zwis­chen gewün­schter und erlebter Real­ität. Ein solch­es Prob­lem kann einen mehr oder weniger starken Lei­dens­druck aus­lösen. Unser Preis, den wir dafür zahlen, sind indi­vidu­elles Leid oder Schmerz.  Wir kön­nen nur dage­gen ange­hen, wenn wir bere­it sind, unser Ver­hal­ten zu ändern.

„Resilienz ist das Immun­sys­tem unser­er Seele“, sagt die Diplom-Psy­cholo­gin und Coach Dr. Eva Wlo­darek. „Wir kön­nen es stärken, wir kön­nen es aber auch schwächen.“ Dies habe viel damit zu tun, wie man an eine Krise oder ein Prob­lem herange­ht. „Es geht dabei viel über unser Denken. Was ich über eine Sit­u­a­tion denke, das füh­le ich auch.“

Raus aus der Opferrolle!

Resilienz ist für Wlo­darek aber auch: Raus aus der Opfer­rolle! In dem Moment, wo ich erkenne, dass ich denk- und hand­lungs­fähig bin, kann ich bess­er damit umge­hen. Dazu gehört, dass ich die Sit­u­a­tion akzep­tiere, an mich glaube und mir vor Augen halte: Was habe ich in der Ver­gan­gen­heit schon geschafft? Das erzeugt enormes Selb­st­be­wusst­sein. Und wenn das alles nicht hil­ft, ist es wichtig, dass man sich Hil­fe holt, beispiel­sweise psy­chol­o­gis­ch­er Rat oder nach­barschaftliche Hilfe.

Resilienz kann man trainieren

Was uns allen große Hoff­nung machen sollte: Wir kön­nen unsere Resilienz täglich trainieren. Alexan­dra Karr-Meng, Bera­terin, Coach sowie Trainer­in in Lebens­fra­gen, spricht bei Resilienz beispiel­sweise von sieben Säulen, die dazu gehören: Opti­mis­mus, Akzep­tanz, Lösung­sori­en­tierung, die Opfer­rolle ver­lassen (siehe auch oben), Ver­ant­wor­tung übernehmen, Net­zw­erke bilden und Zukun­ft­s­pla­nung. Bei keinem Men­schen sind diese sieben Säulen gle­ich stark aus­geprägt. An den weniger aus­geprägten Eigen­schaften kön­nen wir aber gezielt arbeiten.

Mein Tipp also: denken Sie lösung­sori­en­tiert und trainieren Sie Ihre Resilienz – ger­ade jet­zt, während der Coro­n­a­pan­demie mit alle ihren unan­genehmen Beglei­tum­stän­den. Ich bin mir sich­er, die Fähigkeit zur Resilienz steckt auch in Ihnen!

Bleiben Sie gesund!

Glück­auf,
Andreas Galatas

Bil­drechte Head­er­fo­to: © ibp.Akademie GmbH & Co. KG

Ebenfalls lesenswert