Was ist eigentlich Resilienz?

Resilienz umschreibt die Fähigkeit eines Men­schen oder eines Sys­tems, aus Phasen hoher Belas­tun­gen, Krisen und aus widri­gen Umstän­den – im besten Fall sog­ar – gestärkt her­vorzuge­hen. Ver­gle­ich­bar mit unserem Immun­sys­tem, welch­es unseren Kör­p­er vor Krankheit­en schützt, ste­ht die Resilienz für das Immun­sys­tem unser­er Psy­che oder unser­er Seele, welch­es uns beim Umgang mit Stress, Belas­tun­gen, neuen Lebenssi­t­u­a­tio­nen und Krisen unterstützt.

Wann ist ein Unternehmen resilient?

Ein Unternehmen ist dann resilient, wenn es eine geringe Anfäl­ligkeit für Krisen hat bzw. auf Krisen­si­t­u­a­tio­nen schnell reagieren kann. Ein Team wird als resilient beze­ich­net, wenn es unter anderem eine gemein­same Wer­te­ba­sis hat, wenn es bei der Auf­gaben­be­wäl­ti­gung lösung­sori­en­tiert vorge­ht und kon­struk­tiv mit Rückschlä­gen oder Nieder­la­gen umge­ht. Es reicht nicht aus, resiliente Men­schen einzustellen, die Organ­i­sa­tion als Ganzes muss Resilienz entwickeln.

Hilft Resilienz auch Betriebsräten?

Natür­lich, Resilienz wird Ihnen als Betrieb­srat gut zu Gesicht ste­hen, denn Druck vom Arbeit­ge­ber und der Belegschaft sor­gen dafür, dass Sie oft­mals zwis­chen den Stühlen ste­hen. Sie sollen ver­mit­teln, Inter­essen durch­set­zen, Unternehmen­sziele mit­tra­gen. Wenn Sie hier Ruhe, innere Stärke und Wider­stand­kraft, also Resilienz, besitzen, sind Sie ganz klar im Vorteil.

Und was bedeutet Resilienz in Familien?

Die Fam­i­lien­re­silienz umfasst Ein­stel­lun­gen, Eigen­schaften, Kom­pe­ten­zen und Strate­gien von einzel­nen Fam­i­lien­mit­gliedern und Fam­i­lien ins­ge­samt, die dazu beitra­gen, wider­stands- und anpas­sungs­fähig in Anbe­tra­cht von Krisen­si­t­u­a­tio­nen zu sein und diese gemein­sam zu über­ste­hen. Typ­is­che Krisen­si­t­u­a­tio­nen, die von Fam­i­lien bewältigt wer­den müssen, sind zum Beispiel die Geburt von Kindern, das Älter­w­er­den von Mit­gliedern, Arbeit­slosigkeit, Krankheit, Behin­derung, Tren­nun­gen oder Schei­dung, Armut, Trau­ma, Umweltkatas­tro­phen, Kriege, Flucht, Vertrei­bung und die Anpas­sung an eine fremde Kul­tur. Fam­i­lien, die als resilient gel­ten, zeich­nen sich durch bes­timmte pro­tek­tive und wieder­her­stel­lende Merk­male aus, zum Beispiel durch offene Kom­mu­nika­tion, Zusam­men­halt und Bindung der Mit­glieder aneinan­der, gegen­seit­ige Wertschätzung, gemein­same Werte und Glaubenssys­teme, viel gemein­sam ver­brachte Zeit und funk­tionale Strategien.

Kann man durch Resilienz Krisen meistern?

Ja, denn wer über Resilienz ver­fügt, besitzt die Stärke, Krisen zu bewälti­gen, ohne an ihnen zu zer­brechen. Und die nun über dreiein­halb Monate andauernde Coro­n­akrise dürfte für einige die größte Krise ihres Lebens darstellen. Resilienz ist also ger­ade in der derzeit­i­gen Sit­u­a­tion nicht die schlecht­este Fähigkeit, über die man ver­fü­gen kann.

Resilienz ist immer entsprechend der per­sön­lichen Belas­tung zu sehen. Einige Leute kön­nen sehr viel Stress ertra­gen und bleiben gesund, manche Leute sind mit wenig Stress schon psy­chisch beeinträchtigt.

Wie kann ich meine Resilienz erhöhen?

Ich hätte da ein paar strate­gis­che Tipps für Sie:

  • bauen Sie soziale Kon­tak­te auf und nehmen Sie Unter­stützung an
  • geben Sie nicht beim kle­in­sten Wider­stand auf, son­dern denken Sie lösungsorientiert
  • set­zen Sie sich real­is­tis­che Ziele und ver­fol­gen Sie diese kontinuierlich
  • gehen Sie Prob­leme aktiv an und steck­en Sie nicht den Kopf in den Sand
  • stärken und entspan­nen Sie Ihren Kör­p­er sowie Ihren Geist aktiv
  • bew­erten Sie aktuelle Prob­leme nicht über
  • glauben Sie an sich und denken Sie langfristig

Bleiben Sie resilient!

Glück­auf, Ihr
Andreas Galatas

Bil­drechte Head­er­fo­to: © istockphoto.com/portishead1

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